Leben in der DDR

Historie

Schuldfrage
Abgrenzung vom Nationalsozialismus
Werteverlust
Demokratischer Staat mit gerechter und gleichberechtigter Gesellschaft sollte geschaffen werden – DDR glich eher einer Diktatur

Sozialistischer Held im Mittelpunkt
Regierung gibt die Themen vor
Aufbauliteratur
- Aufbau der DDR im ideologischen Sinne
- idealisierung der sozialistischen Gesellschaft
Ankunftsliteratur
Ziel: Festigung des ideologischen Gedankengutes
Themen: sozialistische Realität, Traumata aus 2. WK, Individualität & Persönlichkeit, Kritik an DDR
Sprache: einfach, leicht verständliche Struktur
Stilmittel: Metapher, Mehrdeutigkeit, Anspielungen

Das ende der kunst - Reiner Kunze (1969)

Du darfst nicht, sagte die eule zum auerhahn,
du darfst nicht die sonne besingen
Die sonne ist nicht wichtig

Der auerhahn nahm
die sonne aus seinem gedicht

Du bist ein künstler,
sagte die eule zum auerhahn

Und es war schön finster

Quelle: Entnommen aus den Materialien der Präsentation über alle Literaturepochen

Dieses Gedicht ist der späteren Phase der DDR-Literatur zuzuordnen, der „Liberalisierung und Kritik“ (sie steht im Gegensatz zur Aufbauliteratur, in welcher die sozialistische Gesellschaft idealisiert wurde)
Forderung nach einem menschlicheren, liberaleren Sozialismus: Kritik an der literarischen Zensur der DDR und somit am sozialistischen Staat („und es war schön finster“)
Verwendung von Metaphern, um die Kritik zu verstecken: Eule als Metapher für den Staat, Auerhahn als Metapher für die Künstler/Autoren, erst nachdem der Auerhahn sich der Zensur beugt, wird er als Künstler anerkannt
Durchgängige Kleinschreibung von Substantiven als Repräsentation der Unterdrückung des Individuums
Wiederspruch zwischen der Realität und der Idee des Sozialismus: Wiederspruch zwischen „schön“ und „finster“