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Exilliteratur

Historie

  • 1933-1945
  • Nationalsozialismus
  • Verfolgung von Kritikern → Flucht von Autoren ins Ausland
  • Einschränkung demokratischer Rechte
  • Bücherverbrennung
  • Propaganda gegen ’nicht-arische’ Literatur
  • zweiter Weltkrieg

Weltbild

  • Gegen die Politik der Nationalsozialisten
  • Antifaschismus

Merkmale

  • Exil = Verbannung → Autoren mussten Deutschland verlassen
  • Kritisieren den Nationalsozialismus
  • Themen: Heimweh, Verlust der eigenen Kultur, existenzielle Probleme, Widerstand gegen Nazi-Deutschland, Aufklärung über den Nationalsozialismus
  • sachliche und nüchterne Sprache

Vertreter

Beispiel

Ausschnitt aus: Gedanken über die Dauer des Exils - Bertolt Brecht (1937)

Schlage keinen Nagel in die Wand
Wirf den Rock auf den Stuhl.
Warum vorsorgen für vier Tage?
Du kehrst morgen zurück.
(…)

Lass den kleinen Baum ohne Wasser.
Wozu noch einen Baum pflanzen?
Bevor er so hoch wie eine Stufe ist
Gehst du fort von hier.

Sieh den Nagel in der Wand, den du eingeschlagen hast:
Wann, glaubst du, wirst du zurückkehren?
Willst du wissen, was du im Innersten glaubst?

Tag um Tag
Arbeitest du an der Befreiung
Sitzend in der Kammer schreibst du.
Willst du wissen, was du von deiner Arbeit hältst?
Sieh den kleinen Kastanienbaum im Eck des Hofes
Zu dem du die Kanne voll Wasser schlepptest!

Analyse

Quelle: Entnommen aus den Materialien der Präsentation über alle Literaturepochen

  • Motiv der Sehnsucht nach der Heimat und der Hoffnung auf eine Rückkehr ins Heimatland („Du kehrst morgen zurück.“)
  • In den ersten zwei Strophen ist das lyrische Ich optimistisch über die Zukunft, im zweiten Teil des Gedichts wandelt sich Hoffnung in Resignation („Tag um Tag“: es ist viel Zeit vergangen, Kanne voller Wasser“: Baum ist mittlerweile groß, viel Zeit vergangen)
  • Gefühle von Einsamkeit und Isolation (lyrische Ich entspricht dem lyrischen Du → Gedicht wirkt wie ein Selbstgespräch)
  • Inhalt steht im Vordergrund, nicht die Sprache → sachliche Sprache, kein durchgehendes Metrum oder Reimschema
  • Bertolt Brecht 1937 seit vier Jahren im Exil, Verarbeitung seiner eigenen Exilerfahrungen